Erfahren Sie alles über die Matura in Österreich und der Schweiz, ihre Bedeutung, Struktur und Wege zum Studium – auch ohne Matura.


Was ist die Matura?
In der Schweiz und in Österreich stellt die Matura (auch: Maturität bzw. Maturazeugnis) eine zentrale Abschlussprüfung dar, die den Übergang von der Sekundarstufe II in den tertiären Bildungsbereich ermöglicht. Sie ist weit mehr als nur ein Schulabschluss: Sie bildet die Grundlage für den Zugang zu Universitäten, Fachhochschulen und zahlreichen beruflichen Laufbahnen. Dennoch stellen sich viele die Frage: “Kann man auch ohne Matura studieren?” – und genau hier beginnt ein differenzierter Blick auf die Rolle und Alternativen zur Matura im deutschsprachigen Bildungsraum.
Definition
Matura (kurz für Maturitätsprüfung) ist die in Österreich und der Schweiz übliche Bezeichnung für die Reifeprüfung am Ende der Sekundarstufe II. Sie berechtigt in der Regel zum Zugang zu Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Je nach Bildungsgang unterscheidet man Varianten wie AHS-Matura, BHS-Matura, Berufsmatura oder gymnasiale Maturität. Die Matura entspricht in etwa dem deutschen Abitur und ist ein zentraler Bestandteil des formalen Bildungssystems in beiden Ländern.
Bedeutung der Matura für Bildung und Gesellschaft
Die Matura ist das formale Bildungsäquivalent zum deutschen Abitur. Wer sie erfolgreich ablegt, erhält ein uneingeschränktes Zugangsrecht zu Hochschulen – also zur universitären, pädagogischen oder technischen Ausbildung. In der Schweiz umfasst die Matura primär die gymnasiale Maturität, in Österreich wird zwischen Allgemeinbildender Höherer Schule (AHS) und Berufsbildender Höherer Schule (BHS) unterschieden. Diese Differenzierung verdeutlicht die Bandbreite an Wegen, wie die Matura erworben werden kann – entweder im klassischen Gymnasium, in berufsbildenden Schulen oder über den sogenannten zweiten Bildungsweg.
Gleichzeitig markiert die Matura einen sozialen Meilenstein: Sie ist ein zentrales Instrument der Chancengleichheit, da sie formell allen Bürger:innen offensteht – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem bisherigen Bildungsweg. Zugleich wird ihre Rolle in der Praxis häufig kritisch diskutiert, da der Zugang zu einem Studium ohne Matura zwar grundsätzlich möglich ist, aber mit erheblichen Hürden verbunden sein kann. Stichworte wie Studium ohne Matura oder Fernstudium ohne Matura zeigen, wie groß das Interesse an alternativen Bildungswegen inzwischen ist – und wie stark der Druck auf das etablierte Maturasystem geworden ist.
Die Matura im Vergleich: Schweiz vs. Österreich
Obwohl der Begriff „Matura“ in beiden Ländern verwendet wird, unterscheiden sich Aufbau und rechtlicher Rahmen. In der Schweiz unterliegt die Matura der Aufsicht des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), während in Österreich das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) zuständig ist. Inhaltlich besteht sie meist aus schriftlichen und mündlichen Prüfungen in mehreren Pflichtfächern, ergänzt durch spezifische Vertiefungsrichtungen und Projektarbeiten.
In Österreich ist seit 2015 die standardisierte „Zentralmatura“ eingeführt, was zu einer Vereinheitlichung der Prüfungsformate führte. Die Schweiz hingegen kennt mit der gymnasialen Maturität und der Berufsmaturität zwei unterschiedliche Varianten, die verschiedene Hochschultypen erschließen – mit oder ohne ergänzende Passerellen.
Varianten der Matura
Die Matura ist kein einheitliches Konzept, sondern existiert in mehreren Formen, die auf unterschiedliche Bildungswege und Zielgruppen zugeschnitten sind:
Schweiz:
- Gymnasiale Maturität: Allgemeine Hochschulreife nach einem klassischen Gymnasium.
- Berufsmaturität: Erwerb beruflicher Qualifikationen mit gleichzeitigem Hochschulzugang, oft mit Berufslehre kombiniert.
- Fachmaturität: Zugang zu Fachhochschulen, meist nach einem spezialisierten Schulgang (z. B. Gesundheit oder Soziale Arbeit).
Österreich:
- AHS-Matura: Abschluss der Allgemeinbildenden Höheren Schule, typischerweise mit Schwerpunkt auf Sprachen oder Naturwissenschaften.
- BHS-Matura: Berufsbildende Höhere Schule, kombiniert mit einer beruflichen Qualifikation (z. B. HTL, HAK, HLW).
- Berufsreifeprüfung: Möglichkeit für Berufstätige, eine Matura-Äquivalenz zu erwerben – z. B. zur Studienzulassung.
Zudem existieren Passerellenmodelle, mit denen Personen ohne gymnasiale Matura durch Zusatzprüfungen den Zugang zu Universitäten erlangen können.
Ursprung und Etymologie des Begriffs „Matura“
Der Begriff Matura stammt vom lateinischen „maturitas“, was so viel bedeutet wie „Reife“ oder „Reifezeit“. Bereits im 18. Jahrhundert wurde in Mitteleuropa der Begriff der „Reifeprüfung“ etabliert, wobei sich die Bezeichnung „Matura“ zuerst in den habsburgischen Ländern durchsetzte. In Österreich wurde sie ab dem 19. Jahrhundert als formalisierter Schulabschluss eingeführt – zunächst für klassische Gymnasien, später auch für andere Schultypen.
In der Schweiz wurde die Matura als gymnasialer Abschluss im Zuge der Bildungsreformen im 20. Jahrhundert institutionalisiert. Die Bezeichnung „Maturitätszeugnis“ ist bis heute geläufig. Während sich im deutschen Sprachraum außerhalb Österreichs und der Schweiz der Begriff „Abitur“ durchsetzte, blieb „Matura“ im südlichen Teil des deutschsprachigen Raums als eigenständige Bezeichnung erhalten.
Warum ist die Matura heute umstritten?
Obwohl die Matura als Türöffner gilt, wird sie zunehmend hinterfragt. Kritiker:innen verweisen auf die soziale Selektivität, den Leistungsdruck und die starre Struktur des Maturasystems. Besonders für Menschen mit nicht-linearen Bildungsbiografien – etwa Spätentschlossene, Berufstätige oder Personen mit Migrationshintergrund – stellt sich oft die Frage, wie ein Hochschulzugang auch ohne Matura möglich ist. Tatsächlich existieren sowohl in der Schweiz als auch in Österreich alternative Zugangswege, etwa über die Berufsreifeprüfung, die Studienberechtigungsprüfung oder das Hochschulzugangsrecht für beruflich Qualifizierte. In Kombination mit flexiblen Angeboten wie dem Fernstudium ohne Matura eröffnen sich so neue Perspektiven für akademische Bildung außerhalb des traditionellen Rahmens.
Wege zur Matura
Die Matura ist in Österreich und der Schweiz der klassische Schlüssel zur Hochschulbildung. Doch der Weg dorthin ist keineswegs einheitlich. Je nach Alter, Vorbildung, Berufserfahrung oder Lebenssituation gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Matura zu erwerben – sei es im direkten Anschluss an die Sekundarstufe I oder später über den sogenannten zweiten Bildungsweg. Das Bildungssystem beider Länder bietet dabei flexible Pfade, um Bildungsbiografien auch ohne linearen Schulverlauf zu ermöglichen. Gerade für Berufstätige, Quereinsteiger:innen und Eltern stellt sich oft die Frage: “Kann man ohne Matura studieren – oder gibt es einen Weg, sie nachzuholen?”

In Österreich erfolgt der klassische Weg zur Matura entweder über eine Allgemeinbildende Höhere Schule (AHS) oder über eine Berufsbildende Höhere Schule (BHS). Der Besuch dieser Schulen beginnt in der Regel ab der 9. Schulstufe und dauert vier bis fünf Jahre. AHS-Schüler:innen legen eine rein allgemeinbildende Matura ab, während BHS-Absolvent:innen eine beruflich orientierte Ausbildung mit Maturaabschluss absolvieren (z. B. HTL, HAK, HLW).
In der Schweiz ist das Gymnasium der typische Bildungsweg zur gymnasialen Maturität. Es dauert in der Regel vier Jahre und endet mit einer umfassenden Maturitätsprüfung. Die Inhalte sind stärker akademisch geprägt und sollen die Studierfähigkeit gezielt fördern.
Beispiel: Eine 17-jährige Schülerin besucht in Zürich ein Langzeitgymnasium und strebt nach vier Jahren die gymnasiale Maturität an. Diese berechtigt sie automatisch zur Aufnahme eines Universitätsstudiums in der Schweiz.
Die Schweiz bietet mit der Berufsmaturität einen alternativen Weg zur Matura: In Kombination mit einer Berufslehre (EFZ) kann die Berufsmaturität entweder parallel zur Lehre (BM1) oder im Anschluss daran (BM2) erworben werden. Die Berufsmatura berechtigt – je nach Fachrichtung – zum direkten Zugang zu Fachhochschulen und über eine Passerelle auch zu Universitäten.
Zusätzlich existiert die Fachmaturität, die vor allem im Bereich Gesundheit, Soziale Arbeit oder Pädagogik relevant ist. Sie wird meist an Fachmittelschulen erworben.
Beispiel: Ein junger Mann absolviert eine kaufmännische Lehre und besucht parallel eine BM1. Nach erfolgreichem Abschluss kann er an einer Fachhochschule ein Wirtschaftsstudium beginnen – ganz ohne gymnasiale Matura.
Sowohl in Österreich als auch in der Schweiz gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Matura nachzuholen – etwa über Abendschulen, Kollegs, Berufsreifeprüfungen oder Externistenmatura. Dieser sogenannte zweite Bildungsweg richtet sich an Erwachsene, die eine Lehre abgeschlossen oder mehrere Jahre Berufserfahrung gesammelt haben.
- In Österreich ist die Berufsreifeprüfung (BRP) besonders verbreitet. Sie vermittelt eine Maturaäquivalenz für Berufstätige und ermöglicht den Zugang zu Universitäten, FHs und Pädagogischen Hochschulen.
- In der Schweiz kann man die Matura als externe Prüfung absolvieren. Dabei bereitet man sich individuell oder in Vorbereitungskursen auf die zentralen Prüfungen vor, ohne ein Gymnasium zu besuchen.
Beispiel: Eine 35-jährige Mutter mit abgeschlossener Lehre entscheidet sich, die Berufsreifeprüfung in einem Wiener Abendkolleg zu absolvieren, um ein späteres Fernstudium in Pädagogik beginnen zu können.
Mit der Digitalisierung haben sich in beiden Ländern neue Möglichkeiten etabliert, sich flexibel und ortsunabhängig auf die Matura vorzubereiten. Zahlreiche Bildungseinrichtungen bieten Fernlehrgänge zur Maturavorbereitung an – sowohl für die allgemeine Matura als auch für Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfungen.
Auch wenn ein vollständiges Fernstudium mit Maturaabschluss im staatlich anerkannten Rahmen bisher selten ist, ermöglichen private Institute oder digitale Akademien eine strukturierte Vorbereitung. Besonders attraktiv ist dieser Weg für Berufstätige, Alleinerziehende oder Personen mit Mobilitätseinschränkungen.
Beispiel: Ein 42-jähriger Familienvater bereitet sich mithilfe eines Online-Lehrgangs bei einer privaten Bildungseinrichtung auf die Schweizer Maturitätsprüfung vor – mit dem Ziel, sich für ein Studium der Sozialen Arbeit einzuschreiben.
Aufbau und Inhalt der Matura
Die Matura ist mehr als nur eine Abschlussprüfung – sie ist ein komplexes System aus Prüfungsfächern, Leistungserhebungen und individuellen Vertiefungsmodulen. Ihr Aufbau variiert je nach Land, Bildungsgang und Schultyp, wobei sie in Österreich stärker standardisiert ist als in der Schweiz. Ziel ist in beiden Ländern, die Studierfähigkeit sowie eine fundierte Allgemeinbildung nachzuweisen. Auch wenn der Weg zur Matura unterschiedlich verlaufen kann, ist die Prüfung inhaltlich anspruchsvoll und strukturiert aufgebaut – sowohl in der klassischen Schulform als auch im zweiten Bildungsweg oder in Vorbereitung auf ein späteres Studium.
Seit der Einführung der Zentralmatura im Schuljahr 2014/15 ist die Matura in Österreich größtenteils standardisiert. Unterschieden wird zwischen der AHS-Matura (Allgemeinbildende Höhere Schule) und der BHS-Matura (Berufsbildende Höhere Schule), die sich sowohl in den Anforderungen als auch im Aufbau unterscheiden.
AHS-Matura:
- Schriftliche Prüfungen in drei Hauptfächern (z. B. Deutsch, Mathematik, Fremdsprache)
- Mündliche Prüfungen in zwei weiteren Fächern (frei wählbar)
- Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA): eigenständig verfasste schriftliche Arbeit zu einem selbst gewählten Thema mit mündlicher Präsentation
BHS-Matura:
- Schriftlich: z. B. Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache
- Praktisch/fachbezogen: Projektarbeit mit Präsentation
- Mündlich: Prüfungen in weiteren Pflicht- und Wahlfächern
- Diplomarbeit statt VWA, häufig mit starker Praxisorientierung
Die Prüfungsformate kombinieren objektive schriftliche Teile (teils zentral vorgegeben vom BMBWF) mit individuellen mündlichen Leistungen. Die Notenvergabe erfolgt getrennt für jeden Prüfungsteil. Die Ergebnisse sind ausschlaggebend für die Zulassung zum Hochschulstudium.
In der Schweiz unterscheidet man je nach Bildungsweg zwischen verschiedenen Maturitätsformen, die sich im Aufbau und in den Inhalten deutlich unterscheiden:
Gymnasiale Maturität:
- Mindestens 12 Fächer müssen belegt und geprüft werden
- Pflichtfächer: u. a. Deutsch, Mathematik, erste und zweite Landessprache, Naturwissenschaften, Geschichte, Geografie
- Schwerpunktfach: z. B. Biologie/Chemie, Wirtschaft/Recht, Musik, Kunst
- Ergänzungsfach: zur individuellen Vertiefung
- Maturaarbeit: eigenständige schriftliche Arbeit mit Präsentation
Die Prüfungen bestehen aus schriftlichen und mündlichen Teilen. Die gymnasiale Maturität ist bundesrechtlich geregelt und bietet Zugang zu allen Schweizer Universitäten – ohne zusätzliche Aufnahmeprüfungen.
Berufsmaturität (BM):
- Wird parallel (BM1) oder nach der Lehre (BM2) erworben
- Enthält allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen sowie berufsspezifische Inhalte
- Abschluss mit Projektarbeit (Interdisziplinäre Projektarbeit, IDPA)
- Zugang zu Fachhochschulen, Universitäten über „Passerelle“
Fachmaturität:
- Aufbauend auf Fachmittelschulen (FMS)
- Stärker auf Berufsfelder wie Gesundheit, Pädagogik oder Soziales ausgerichtet
- Theoretische Fächer plus praktische Berufserfahrung oder Praktikum
- Eignet sich besonders für spezialisierte Hochschulen oder Pädagogische Hochschulen
In beiden Ländern haben Schüler:innen gewisse Gestaltungsspielräume:
- Wahl von Schwerpunkt- oder Ergänzungsfächern
- Auswahl von Prüfungsfächern für mündliche oder schriftliche Prüfungen
- Individuelle Projektarbeiten oder Diplomarbeiten als Teil der Abschlussbewertung
Diese Individualisierung erlaubt es den Lernenden, Interessen und Stärken gezielt einzubringen – insbesondere in Hinblick auf spätere Studien- oder Berufsziele. Auch im zweiten Bildungsweg oder im Rahmen eines Fernstudiums ohne Maturaabschluss sind entsprechende Vorbereitungsformate oft modularisiert und individuell anpassbar.
Obwohl Österreich und die Schweiz beide die Matura als Hochschulzugangsberechtigung kennen, unterscheiden sich Struktur und Umsetzung deutlich. In Österreich ist die Matura durch die Zentralmatura stark standardisiert: Alle Schüler:innen legen zentral vorgegebene schriftliche Prüfungen ab, ergänzt durch eine vorwissenschaftliche Arbeit oder Diplomarbeit sowie mündliche Prüfungen. Das Ziel ist ein einheitlicher, transparenter Hochschulzugang.
In der Schweiz ist die Maturität kantonal unterschiedlich organisiert. Die gymnasiale Maturität gewährt direkten Universitätszugang, während bei der Berufsmaturität oft eine Passerelle zur Hochschule nötig ist. Die Maturitätsprüfung setzt sich aus Pflichtfächern, einem Schwerpunkt- und einem Ergänzungsfach sowie einer Maturaarbeit zusammen.
Ein zentraler Unterschied liegt also in der Zentralisierung der Prüfungen, der Art der Projektarbeiten und den Voraussetzungen für den Hochschulzugang. Beide Systeme bieten solide Grundlagen für ein Studium – auf unterschiedlichen Wegen.
Maturaprüfung
Die Maturaprüfung markiert den Abschluss eines mehrjährigen Bildungswegs und ist in der Schweiz wie in Österreich Voraussetzung für viele akademische und berufliche Perspektiven. Doch wer darf überhaupt zur Prüfung antreten, und wie läuft sie ab? Die Zulassung, der Prüfungsablauf sowie die Bewertungssysteme folgen klar definierten Regeln – die sich je nach Land und Maturavariante jedoch deutlich unterscheiden. Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über die formalen Voraussetzungen und den typischen Ablauf der Matura.

In Österreich:
Zur Zentralmatura werden Schüler:innen zugelassen, die eine AHS oder BHS erfolgreich durchlaufen und alle Pflichtgegenstände positiv abgeschlossen haben. Alternativ ist die Zulassung auch über den zweiten Bildungsweg möglich – etwa über Kollegs, Abendschulen oder Externistenprüfungen. Die Berufsreifeprüfung steht Personen mit abgeschlossener Lehre oder berufsbildender mittlerer Schule offen.
In der Schweiz:
Die gymnasiale Maturität setzt den erfolgreichen Besuch eines anerkannten Gymnasiums voraus. Zur Berufsmaturität wird zugelassen, wer eine berufliche Grundbildung (EFZ) abgeschlossen hat, entweder parallel (BM1) oder nach der Lehre (BM2). Auch externe Prüfungen sind möglich – etwa für Erwachsene im zweiten Bildungsweg.
Hinweis: Wer studieren ohne Matura möchte, kann teils auf alternative Prüfungsmodelle (z. B. Studienberechtigungsprüfung) zurückgreifen. Diese werden jedoch meist gesondert geregelt und sind nicht Teil der klassischen Maturaprüfung.
In Österreich:
Die Zentralmatura besteht aus drei Säulen:
- Schriftliche Prüfungen in zentral geregelten Fächern (z. B. Deutsch, Mathematik, Fremdsprache)
- Mündliche Prüfungen in zwei gewählten Fächern
- Vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit an BHS inklusive Präsentation und Diskussion
Die Prüfungen finden in einem bundesweit einheitlichen Zeitrahmen statt. Wer einzelne Prüfungen nicht besteht, hat die Möglichkeit zur Wiederholung.
In der Schweiz:
Der Ablauf ist kantonal geregelt, folgt aber bundesrechtlichen Mindestanforderungen:
- Schriftliche Prüfungen in Kernfächern wie Mathematik, Sprachen und Naturwissenschaften
- Mündliche Prüfungen ergänzen den schriftlichen Teil
- Maturaarbeit: eigenständiges Projekt mit Präsentation, zentral für die Bewertung
Die genaue Gewichtung der Noten sowie die Anzahl der zu prüfenden Fächer können je nach Kanton, Schule und Maturavariante (gymnasial, beruflich, fachbezogen) variieren.
In beiden Ländern müssen die Prüfungen positiv abgeschlossen werden, um das Maturazeugnis zu erhalten. Die Notenskala reicht in der Regel von „Sehr gut“ bis „Nicht genügend“. Einzelne negative Beurteilungen können unter bestimmten Voraussetzungen durch positive Leistungen in anderen Fächern kompensiert oder in einer Nachprüfung wiederholt werden. Externe Maturaprüfungen – etwa im Selbststudium – unterliegen meist strengeren formalen Bedingungen.

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Studieren auch ohne Matura?
Hochschulzugangsberechtigungen in Österreich und der SchweizDie Matura ist der klassische Weg zum Studium – aber nicht der einzige. In beiden Ländern existieren alternative Hochschulzugangsberechtigungen, die Menschen ohne Matura dennoch den Weg in die akademische Bildung ermöglichen. Diese Modelle richten sich vor allem an Berufstätige, Quereinsteiger:innen, Personen im zweiten Bildungsweg oder solche, die gezielt ein Studium anstreben, ohne den traditionellen Schulweg gegangen zu sein. Die Frage „Kann man ohne Matura studieren?“ lässt sich heute klar beantworten: Ja – unter bestimmten Voraussetzungen.
In Österreich ist die Studienberechtigungsprüfung (SBP) ein offiziell anerkannter Ersatz für die Matura, wenn man ein Studium in einem bestimmten Fachbereich aufnehmen möchte. Sie richtet sich an Personen ohne Reifeprüfung, aber mit beruflicher Qualifikation oder mehrjähriger Berufserfahrung. Die SBP umfasst fünf Teilprüfungen, darunter Deutsch, eine Fremdsprache oder Mathematik sowie drei fachspezifische Prüfungen.
Wichtig: Die Zulassung zur SBP erfolgt über die jeweilige Hochschule und ist immer studienrichtungsgebunden – d. h. sie berechtigt nur zum Studium in einem bestimmten Bereich.
Beispiel: Eine Buchhändlerin möchte Germanistik studieren. Sie legt die SBP für den Bereich „Geisteswissenschaften“ ab und erhält so Zugang zur Universität.
Die Berufsreifeprüfung (BRP) ist ein alternativer Weg zur Matura, der zur uneingeschränkten Hochschulberechtigung führt – also auch zu Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen. Voraussetzung ist der Abschluss einer Lehre, einer berufsbildenden mittleren Schule oder mehrjährige berufliche Tätigkeit. Die BRP umfasst vier Teilprüfungen: Deutsch, Mathematik, lebende Fremdsprache und ein Fachbereich.
Beispiel: Ein Koch mit Lehrabschluss holt die BRP berufsbegleitend nach und beginnt anschließend ein Studium der Ernährungswissenschaften.
In der Schweiz existieren verschiedene Modelle für den Hochschulzugang ohne gymnasiale Maturität, insbesondere für Fachhochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH). Wer über eine Berufsmaturität verfügt oder die Passerellenprüfung erfolgreich absolviert hat, kann auch Universitäten besuchen. Einige Fachhochschulen ermöglichen zusätzlich den Zugang über Berufserfahrung plus Aufnahmeprüfung, vor allem für ältere Studieninteressierte (ab etwa 25 Jahren).
Beispiel: Eine medizinische Praxisassistentin mit EFZ und mehreren Jahren Berufserfahrung wird nach einem Aufnahmeverfahren zum FH-Studium zugelassen – ganz ohne Matura.
Auch ohne Matura ist ein akademisches Studium möglich – insbesondere im Rahmen eines Fernstudiums, das sich durch flexible Strukturen, ortsunabhängiges Lernen und individuelle Betreuung auszeichnet. Die SRH Fernhochschule bietet als staatlich anerkannte Hochschule die Möglichkeit, auch ohne klassische Matura ein Bachelorstudium aufzunehmen – sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
Zugangsvoraussetzungen können beispielsweise sein:
- eine abgeschlossene berufliche Ausbildung mit mehrjähriger Berufserfahrung,
- ein einschlägiger Fachschulabschluss oder
- das erfolgreiche Bestehen eines internen Hochschulzugangstests.
Durch diese praxisnahen Zugangswege erhalten auch beruflich Qualifizierte, Quereinsteiger:innen oder Personen mit Familienpflichten die Chance, ein vollwertiges Hochschulstudium zu absolvieren – ganz ohne den Umweg über die Matura.
Die Studiengänge der SRH Fernhochschule sind nach dem Bologna-System akkreditiert und führen zu international anerkannten Abschlüssen (Bachelor, Master). Damit eröffnet sich ein Studienweg, der sowohl wissenschaftlich fundiert als auch berufsnah und flexibel gestaltet ist – und der gerade für Menschen ohne Matura neue Bildungswege eröffnet.
Beispiel: Eine berufserfahrene Pflegekraft beginnt an der SRH Fernhochschule ein Studium im Bereich Gesundheitsmanagement – ohne zuvor eine Matura abgelegt zu haben.
Zusätzlich bestehen in beiden Ländern Sonderregelungen für Personen mit internationalem Bildungsabschluss, Fluchthintergrund oder individuellen Lernwegen. In der Schweiz entscheiden oft Hochschulen selbst, ob sie Bewerber:innen mit nicht-traditioneller Vorbildung aufnehmen. In Österreich gibt es vergleichbare Sonderfälle, die über Nachweise von Eignung und Vorkenntnissen geregelt werden.
Bildungsabschlüsse im Vergleich
Vergleichbare Abschlüsse im deutschsprachigen AuslandAuch wenn die Matura in der Schweiz und Österreich ein geläufiger Begriff ist, existieren im übrigen deutschsprachigen Raum vergleichbare, aber unterschiedlich bezeichnete Schulabschlüsse mit Hochschulzugangsberechtigung. Besonders relevant ist der Vergleich mit dem deutschen Abitur, aber auch mit Abschlüssen in Liechtenstein und Südtirol, die teils auf dem österreichischen Modell basieren. Für Studierende, die grenzüberschreitend denken oder studieren möchten, ist ein grundlegendes Verständnis dieser Abschlüsse hilfreich.
Das Abitur ist das direkte Pendant zur Matura in Deutschland. Es wird an allgemeinbildenden Gymnasien, beruflichen Gymnasien und Gesamtschulen vergeben. Der Abschluss berechtigt zum Studium an allen Hochschultypen und ist äquivalent zur österreichischen AHS-Matura und der gymnasialen Maturität der Schweiz.
Das Abitur umfasst:
- Eine zweijährige Oberstufenphase (Sekundarstufe II)
- Fächer mit Pflicht- und Wahlbereichen
- Schriftliche und ggf. mündliche Abschlussprüfungen
- Ein Punktesystem (0–15 Punkte je Fach)
Anerkennung: Die Matura wird in Deutschland grundsätzlich als gleichwertig anerkannt – insbesondere bei vollständigem Maturazeugnis und Einhaltung der Bologna-Kriterien. Für Schweizer Berufsmaturitäten kann je nach Hochschule eine Zusatzprüfung (Passerelle) erforderlich sein.
In Liechtenstein orientiert sich das Schulsystem stark am Schweizer Modell. Das Liechtensteinische Gymnasium führt zur Matura, die auf Basis des Lehrplans der Schweiz strukturiert ist. Die Matura dort gilt als offizieller Hochschulzugangsnachweis für Universitäten in Liechtenstein, der Schweiz, Österreich und weiteren EU-Staaten.
Besonderheit: Da Liechtenstein keine eigene vollständige Universitätslandschaft besitzt, ist der internationale Zugang besonders wichtig – die Matura wird daher regelmäßig an internationale Standards angepasst.
Südtirol, die deutschsprachige Autonome Provinz in Italien, bietet an den deutschsprachigen Oberschulen die sogenannte Italienische Matura („Esame di Stato“), die dort nach einem fünfjährigen Schulbesuch abgelegt wird. Trotz sprachlicher Nähe zu Österreich unterscheidet sich die Struktur des Abschlusses deutlich.
Anerkennung: Die italienische Matura wird innerhalb der EU als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt, jedoch müssen bei Bewerbungen an Universitäten im deutschsprachigen Raum manchmal zusätzliche Nachweise (z. B. Sprachzertifikate) erbracht werden.
FAQs zur Matura
Die Matura ist ein viel diskutiertes Thema – vor allem, wenn es um Bildungswege, Studienmöglichkeiten und Alternativen geht. Viele Menschen stehen vor der Frage, ob und wie sie auch ohne Matura studieren können oder welche Unterschiede es zwischen den Maturavarianten gibt. Die folgenden 10 häufig gestellten Fragen geben präzise Antworten auf die zentralen Anliegen von Schüler:innen, Berufstätigen, Studieninteressierten und Bildungsberater:innen.
Was ist die Matura genau?
Die Matura ist der schulische Abschluss der Sekundarstufe II in Österreich und der Schweiz. Sie berechtigt in der Regel zum Zugang zu Universitäten, Fachhochschulen und anderen Hochschulen. Die Matura ist vergleichbar mit dem deutschen Abitur.
Was ist der Unterschied zwischen AHS- und BHS-Matura?
Die AHS-Matura ist allgemeinbildend und bereitet auf ein Studium vor. Die BHS-Matura kombiniert schulische Bildung mit einer beruflichen Qualifikation. Beide Maturavarianten ermöglichen den Hochschulzugang, unterscheiden sich aber in Praxisbezug und Fächerangebot.
Wie lange dauert die Vorbereitung auf die Matura?
Die klassische Vorbereitung dauert je nach Schulform 4 bis 5 Jahre. Im zweiten Bildungsweg kann sie je nach individuellem Lerntempo und Modell zwischen 1 und 3 Jahren liegen – z. B. bei Abendkursen oder Fernlehrgängen.
Wird die Matura international anerkannt?
Ja. Die Matura ist im Rahmen des Bologna-Prozesses europaweit als Hochschulzugangsberechtigung anerkannt. In den meisten EU- und EWR-Staaten ist sie dem Abitur gleichgestellt, oft ohne zusätzliche Auflagen.
Welche Alternativen zur Matura gibt es?
Alternativen sind die Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung, Fachschulabschlüsse, Passerellenlösungen sowie interne Hochschulzugangsverfahren – besonders bei Fernstudiengängen oder berufsbegleitenden Studienmodellen.
Was kostet es, die Matura nachzuholen?
Die Kosten variieren stark je nach Bildungsträger und Modell: Öffentliche Abendschulen sind meist kostenfrei, private Vorbereitungskurse oder Fernlehrgänge kosten zwischen wenigen hundert und mehreren tausend Euro – abhängig von Dauer, Betreuung und Material.
Kann man auch ohne Matura studieren?
Ja, in Österreich und der Schweiz gibt es alternative Zugangswege wie die Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung oder berufliche Qualifikationen. Auch ein Fernstudium – z. B. an der SRH Fernhochschule – kann unter bestimmten Voraussetzungen ohne Matura begonnen werden.
Wie läuft die Maturaprüfung ab?
Die Maturaprüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Teilen sowie einer abschließenden Projektarbeit oder vorwissenschaftlichen Arbeit. Der genaue Ablauf variiert je nach Land, Schultyp und Maturavariante. Auch externe Prüfungen sind möglich.
Gibt es Fernstudienangebote ohne Matura?
Ja. Die SRH Fernhochschule bietet beruflich Qualifizierten die Möglichkeit, ohne Matura ein Studium aufzunehmen – etwa durch eine abgeschlossene Berufsausbildung plus Berufserfahrung oder ein internes Eignungsverfahren.
Was ist eine Berufsmaturität in der Schweiz?
Die Berufsmaturität ist eine Kombination aus Berufslehre und schulischer Vertiefung. Sie berechtigt in der Schweiz zum Studium an Fachhochschulen und – mit einer Zusatzprüfung („Passerelle“) – auch an Universitäten.