Angewandte Psychologie mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychologie (M.Sc.)
Mit der Spezialisierung Kinder- und Jugendpsychologie im Rahmen des Masterstudiengangs Angewandte Psychologie öffnen Sie sich ein vielseitiges und anspruchsvolles Berufsfeld, in dem Sie Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung professionell begleiten und unterstützen können. Diese Vertiefungsrichtung legt das Augenmerk auf die besonderen Herausforderungen und Chancen, die in den verschiedenen Entwicklungsphasen auftreten – von der frühen Kindheit über das Schulalter bis hin zur Adoleszenz.
Dabei werden sowohl biologische als auch psychische, soziale und kulturelle Aspekte berücksichtigt, um ein umfassendes Verständnis der kindlichen und jugendlichen Entwicklung zu vermitteln. Zusätzlich trainieren Sie, Veränderungen im Erleben und Verhalten aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu analysieren und daraus passgenaue Interventions- und Fördermaßnahmen abzuleiten. Indem Sie etablierte wissenschaftliche Erkenntnisse kritisch hinterfragen und mit aktuellen Forschungsergebnissen abgleichen, schärfen Sie Ihren Blick für individuelle Ressourcen und potenzielle Risiken.
Durch eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis erlangen Sie die Fähigkeit, komplexe Fallkonstellationen kompetent zu beurteilen und evidenzbasierte Vorgehensweisen zu wählen. Somit bietet Ihnen diese Spezialisierung ein stabiles Fundament, um Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Kontexten nachhaltig gerecht zu werden.
Modulinhalte
In den Modulen der Vertiefung Kinder- und Jugendpsychologie des Master-Fernstudiums Angewandte Psychologie mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychologie (M.Sc.) vertiefen Sie Ihr Fachwissen.
Inhalte des Moduls
Dieses Modul bietet Ihnen eine umfassende Einführung in zentrale Fragestellungen und Konzepte der Kinder- und Jugendpsychologie. Im Fokus stehen genetische, epigenetische, neurowissenschaftliche und biopsychosoziale Theorien, die erklären, wie sich kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten von der Geburt bis ins Jugendalter entwickeln. Außerdem lernen Sie die Bedeutung sensibler Phasen und kritischer Wachstumsperioden für die neuronale Plastizität kennen und erfahren, welchen Einfluss Anlage- und Umweltfaktoren wie Ernährung, Familie und schulische Kontexte auf die individuelle Entwicklung ausüben. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet, darunter Wahrnehmung, Gedächtnis, Kognition, Sprache und Moral. Ergänzend beschäftigen Sie sich mit der Entwicklung von Persönlichkeit, Identität, Bindung und Geschlechtsidentität sowie mit zentralen Aspekten sozialer Beziehungen. Neben grundlegenden Entwicklungsprozessen werden auch potenzielle Entwicklungsstörungen, psychische Probleme und relevante Störungsmodelle thematisiert, um ein tieferes Verständnis für Risikofaktoren und Herausforderungen im Kindes- und Jugendalter zu vermitteln. So erhalten Sie ein differenziertes Bild der komplexen Entwicklungsverläufe und lernen, aktuelle Forschungsergebnisse kritisch zu reflektieren und auf konkrete Beispiele anzuwenden.
Vermittelte Kompetenzen
Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen theoretischen Ansätzen gewinnen Sie ein fundiertes Verständnis für genetische Einflüsse, epigenetische Wirkmechanismen und neurowissenschaftliche Grundlagen, die das Verhalten und Erleben im Kindes- und Jugendalter prägen. Auf dieser Basis lernen Sie, den Einfluss umweltbedingter Faktoren wie Ernährung oder familiäre Lebensbedingungen kritisch einzuordnen. Darüber hinaus befähigt das Modul dazu, Störungsmodelle zu durchdringen, um Entwicklungsstörungen und psychische Auffälligkeiten einzuschätzen und passende Interventionsstrategien abzuleiten. Ein starker Fokus liegt auf der Fähigkeit, empirische Forschungsergebnisse methodisch korrekt zu erheben, zu analysieren und zu interpretieren. Auf diese Weise entwickeln Sie die Kompetenz, wissenschaftliche Literatur auf ihre Güte und Relevanz hin zu prüfen. Gleichzeitig unterstützt der modulare Aufbau dabei, eigene Einstellungen zum Thema kindliche Entwicklung zu hinterfragen, um persönliche Annahmen an den aktuellen Forschungsstand anzupassen. In Gruppenarbeiten wird das fachliche Wissen gemeinsam vertieft, sodass Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten gestärkt werden. Abschließend bietet die Prüfungssituation Ihnen Gelegenheit, Problemstellungen eigenständig zu bearbeiten und reflektierte Lösungsvorschläge zu präsentieren.
Dieses Modul ist Bestandteil folgender ECTS-Varianten:
- 60 ECTS
- 90 ECTS
- 120 ECTS
Inhalte des Moduls
Im Zentrum dieser Lehrveranstaltung steht die Auseinandersetzung mit Entwicklungspathologien und ihrer Diagnostik im Kindes- und Jugendalter. Zunächst werden Sie den diagnostischen Prozess im Detail kennen lernen, um systematisch vorgehen zu können, wenn Verhaltensauffälligkeiten oder emotionale Probleme erkannt werden. Im Anschluss beschäftigt sich das Modul intensiv mit der interaktionellen Matrix, die das Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren beleuchtet. Auch die Themen Vulnerabilität und Traumatisierung finden besondere Beachtung, da sie maßgeblich die Entwicklung von psychischen Störungen beeinflussen können. Weiterführend werden konkrete Störungsbilder wie Lernstörungen, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen, Angst- und Zwangsstörungen, depressive Erkrankungen sowie schizophrene Störungen anschaulich und differenziert vorgestellt. Dabei geht es um eine präzise Abgrenzung und eine fundierte Diskussion zu Ursachen, Symptomen und möglichen Interventionsstrategien. Ein weiteres Augenmerk liegt auf Autismus, vegetativen Funktionsstörungen, Problemen der Impulskontrolle und suizidalem Verhalten. Abhängigkeitserkrankungen und Störungen im Sozialverhalten werden ebenso thematisiert wie Persönlichkeitsstörungen. Auf diese Weise erhalten Sie einen umfassenden Überblick über das Spektrum potenzieller Entwicklungsrisiken und Erkrankungen, die in Kindheit und Jugend auftreten können.
Vermittelte Kompetenzen
Im Rahmen des Moduls erwerben Sie die Fähigkeit, unterschiedliche theoretische Ansätze zu Entwicklungsrisiken und psychopathologischen Symptomen zu erkennen, zu analysieren und kritisch zu bewerten. Durch den gezielten Fokus auf verschiedene Störungsbilder – von Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen über Angsterkrankungen bis hin zu schizophrenen Entwicklungen – erweitern Sie Ihr Verständnis für die teils komplexen Ursachen psychischer Auffälligkeiten. Gleichzeitig befähigt Sie das Wissen über den diagnostischen Prozess, strukturierte Vorgehensweisen in der Praxis umzusetzen und auf konkrete Problemstellungen anzuwenden. Hierbei spielen auch die interaktionelle Matrix sowie die Auseinandersetzung mit Vulnerabilitäts- und Traumatisierungsfaktoren eine entscheidende Rolle, sodass Sie ganzheitliche Perspektiven entwickeln. Auf methodischer Ebene lernen Sie, empirische Studien kritisch zu sichten, angemessen zu beurteilen und in Ihre Einschätzungen einzubeziehen. Dies fördert Ihre Kompetenz, Diagnosen fundiert zu begründen und evidenzbasierte Handlungsempfehlungen abzuleiten. Zudem reflektieren Sie Ihre bisherigen Vorstellungen von Entwicklungsproblemen, vergleichen diese mit aktuellen Forschungserkenntnissen und passen Ihr Vorgehen gegebenenfalls an. Abschließend unterstützt der kooperative Austausch in Gruppenarbeiten Ihre Kommunikationsfähigkeit und die Entwicklung gemeinsamer, lösungsorientierter Strategien.
Dieses Modul ist Bestandteil folgender ECTS-Varianten:
- 60 ECTS
- 90 ECTS
- 120 ECTS
Inhalte des Moduls
In diesem Modul setzen Sie sich intensiv mit verschiedenen Interventionsprogrammen der Kinder- und Jugendpsychologie auseinander, um bei externalisierendem und internalisierendem Problemverhalten gezielt fördern zu können. Dabei stehen Aggression, hyperkinetische Störungen und (Cyber-)Bullying ebenso im Fokus wie Angststörungen und Depression. Sie lernen, wie Sie das Lern- und Leistungsverhalten positiv beeinflussen und digitale Medienkompetenz verbessern können. Auch Sprach- und kognitive Förderung sowie die Stärkung von Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeiten sind zentrale Inhalte. Da in der Praxis häufig mehrere Problembereiche ineinandergreifen, widmet sich das Modul zudem Methoden, die Gesundheitsförderung und Lebenskompetenzen vermitteln, etwa durch Stressbewältigungstechniken oder den Aufbau sozialer und emotionaler Kompetenzen. In diesem Kontext werden auch Strategien zum Umgang mit Substanzmissbrauch und Störungen der Gewichtsregulation beleuchtet. Weitere Schwerpunkte bilden der Umgang mit kritischen Lebensereignissen wie Tod, Trennung oder Scheidung der Eltern sowie traumatische Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche stark belasten können. Sie gewinnen ein ganzheitliches Verständnis für präventive Maßnahmen, Früherkennung, Förderung und Interventionen, um adäquate Programme situationsgerecht einzusetzen und damit die psychische Gesundheit nachhaltig zu stärken.
Vermittelte Kompetenzen
Durch die breit gefächerten Inhalte erwerben Sie fundierte Kenntnisse in der Entwicklung und Umsetzung konkreter Förderprogramme, die an unterschiedliche Bedürfnislagen angepasst sind. Dank der theoretischen Grundlagen lernen Sie zunächst, verschiedene Ansätze zu externalisierendem Verhalten wie Aggression, Hyperaktivität oder Cybermobbing kritisch zu reflektieren. Anschließend vertiefen Sie Ihr Wissen zu möglichen Interventionen bei internalisierenden Problemlagen, etwa Ängsten oder depressiven Symptomen, und erschließen passende Methoden, um Resilienz und Lebenskompetenzen zu stärken. Gleichzeitig verschaffen Sie sich Einblicke in sprachliche, kognitive sowie sozial-emotionale Fördermaßnahmen und erlernen Strategien, um Lernmotivation und Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen. Sie beschäftigen sich zudem mit den Besonderheiten körperlich bedingter Problembereiche, etwa einer gestörten Gewichtsregulation, und befassen sich mit Trauer- und Traumaarbeit, um Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebensphasen wirksam zu helfen. Im Verlauf des Moduls üben Sie, empirische Studien kritisch zu lesen und die gewonnenen Erkenntnisse in Ihr praktisches Handeln zu integrieren. Darüber hinaus stärken Sie Ihre Selbstreflexion und Kommunikationsfähigkeit, indem Sie eigene Einstellungen hinterfragen und gemeinsam mit anderen lösungsorientierte Vorgehensweisen erarbeiten.
Dieses Modul ist Bestandteil folgender ECTS-Varianten:
- 60 ECTS
- 90 ECTS
- 120 ECTS
Inhalte des Moduls
Im Zentrum dieses Moduls stehen drei zentrale Themen, die die kindliche und jugendliche Entwicklung entscheidend prägen: Bindung und Kindheit, Hochbegabung sowie Migration. Zu Beginn befassen Sie sich mit den unterschiedlichen Bindungsmustern, ihrer Diagnostik und den altersspezifischen Kriterien von der frühen bis zur späten Kindheit. In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung einer sicheren Bindung für Gesundheit und Entwicklung hervorgehoben sowie die möglichen Risikofaktoren unsicherer Bindungsmuster aufgezeigt. Anschließend rückt die Hochbegabung in den Fokus. Verschiedene Theorien und Modelle vermitteln ein umfassendes Verständnis dafür, wie Hochbegabung definiert, diagnostiziert und gefördert werden kann. Dabei beleuchten Sie nicht nur die Merkmale und Entwicklungen hochbegabter Kinder, sondern diskutieren auch deren frühkindliche und schulische Bildung. Abschließend widmen Sie sich der Frage, wie sich Migration auf die frühe Kindheit und Jugend auswirkt. Hier werden psychosoziale Faktoren, Sprachentwicklung, schulische Ausbildung sowie Integration und Partizipation betrachtet. Durch diese Kombination aus theoretischen Grundlagen und praktischen Beispielen wird ein ganzheitlicher Blick auf die diversen Herausforderungen und Chancen ermöglicht, die Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Lebenslagen erfahren.
Vermittelte Kompetenzen
Das Modul stärkt zunächst Ihr theoretisches Verständnis, indem Sie zentrale Ansätze zur Bindungssicherheit und -unsicherheit, Hochbegabung und Migration kennenlernen, analysieren und reflektieren. Sie erwerben die Fähigkeit, Bindungsmuster altersspezifisch zu diskutieren und Maßnahmen zu konzipieren, die eine sichere Bindung unterstützen. Gleichzeitig erlangen Sie ein fundiertes Know-how zu Theorien der Hochbegabung, sodass Sie Merkmale, Beurteilungskriterien und Fördermöglichkeiten kompetent abwägen und kritisch beurteilen können. Auch die Bedeutung von Migration in der frühen Kindheit wird detailliert untersucht, um Sprachentwicklung, psychosoziale Aspekte und Bildungschancen in ein stimmiges Gesamtkonzept einzubinden. Durch die praktischen Übungsaufgaben trainieren Sie, wissenschaftliche Erkenntnisse methodisch korrekt anzuwenden und auf Fallbeispiele zu übertragen. Dabei üben Sie sich in einer sorgfältigen Recherche, einer kritischen Bewertung von Studien sowie in der eigenen argumentativen Ableitung von Handlungsempfehlungen. Darüber hinaus ermutigt das Modul, persönliche Überzeugungen und Annahmen über Entwicklungsprozesse und kulturelle Einflüsse zu hinterfragen und an aktuelle Forschungsergebnisse anzupassen. Um Ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit zu stärken, setzen Sie sich in Gruppenarbeiten mit unterschiedlichen Perspektiven auseinander und entwickeln gemeinsame Lösungsansätze.
Dieses Modul ist Bestandteil folgender ECTS-Varianten:
- 120 ECTS
Berufsperspektiven im Bereich Kinder- und Jugendpsychologie
Berufsperspektiven im Bereich der Kinder- und Jugendpsychologie eröffnen ein breites Spektrum an spannenden Tätigkeiten, in denen Sie Ihr erworbenes Fachwissen gezielt einsetzen und erweitern können. So finden Kinder- und Jugendpsycholog:innen beispielsweise in Beratungsstellen, Kliniken oder pädagogischen Einrichtungen ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld, um Entwicklungsverläufe zu begleiten und individuelle Fördermaßnahmen zu konzipieren. Als Schulpsycholog:in stehen Sie im direkten Austausch mit Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen sowie Schülern, um Lern- und Verhaltensprobleme frühzeitig zu erkennen und passende Lösungsansätze zu entwickeln. In der Rolle als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:in arbeiten Sie vertieft an psychotherapeutischen Interventionen und begleiten junge Menschen durch schwierige Lebensphasen. Darüber hinaus können Sie beratend in Erziehungs- und Familienberatungsstellen tätig werden und Eltern sowie Kinder bei familiären Konflikten oder Entwicklungsfragen professionell unterstützen. Auch die Tätigkeit als Koordinator in Frühförderzentren ist eine weitere Option, bei der Sie sich auf die Förderung von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen spezialisieren. So bietet Ihnen diese Spezialisierung eine vielfältige Palette an Einsatzmöglichkeiten, um Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Kontexten fundiert zur Seite zu stehen.