Sozial- und Gesellschaftswissenschaften (B.Sc.)
Ob politische Debatten, gesellschaftliche Bewegungen oder wirtschaftliche Entwicklungen – die Rolle der Medien in der öffentlichen Meinungsbildung ist zentraler denn je. In der Spezialisierung „Medien und Öffentlichkeit“ im Studiengang Sozial- und Gesellschaftswissenschaften (B.Sc.) setzen Sie sich vertieft mit den Wechselwirkungen zwischen Medien, Gesellschaft und individueller Kommunikation auseinander. Im Mittelpunkt stehen sowohl klassische als auch digitale Medienformate, deren Funktionen, Wirkungsweisen und Herausforderungen in einer zunehmend vernetzten Informationsgesellschaft.
Sie erwerben theoretisches und praxisnahes Wissen über journalistische Prozesse, Medienrhetorik, Kommunikationspsychologie und Medienwirkung. Dabei geht es nicht nur um die Frage, wie Medien Inhalte vermitteln, sondern auch darum, wie Öffentlichkeit entsteht, beeinflusst und gestaltet wird. Die Spezialisierung vermittelt Ihnen fachliche, methodische und kommunikative Kompetenzen, um professionell mit medialen Inhalten zu arbeiten, Wirkungsketten zu analysieren und verantwortungsvoll zur öffentlichen Kommunikation beizutragen.
Diese Studienrichtung eignet sich ideal für alle, die sich für Medienberufe, strategische Kommunikation, Journalismus, politische Öffentlichkeitsarbeit oder gesellschaftliche Transformationsprozesse interessieren – und dabei analytisch denken und kommunikativ gestalten wollen.
Modulinhalte
In den 4 Modulen der Vertiefung Medien und Öffentlichkeit des Bachelor-Fernstudiums Sozial- und Gesellschaftswissenschaften (B.Sc.) vertiefen Sie Ihr entsprechendes Fachwissen und schaffen sich so ein Profil als Kommunikationsexperte. Die Spezialisierungsmodule absolvieren Sie zwischen dem dritten und vierten Semester.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Einführung in die Medien- und Kommunikationspsychologie“ vermittelt ein fundiertes Verständnis der psychologischen Grundlagen medialer und interpersonaler Kommunikation. Im Fokus stehen zentrale Theorien und Modelle zur Kommunikation, Mediennutzung und Medienwirkung. Dabei werden sowohl kognitions-, emotions- als auch sozialpsychologische Aspekte betrachtet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Analyse medienpsychologischer Prozesse wie Medienselektion, Rezeption und Nutzung sowie deren Auswirkungen auf Individuum, Gruppen und Gesellschaft. Auch aktuelle Themen wie computervermittelte Kommunikation (CvK), digitale Selbstdarstellung oder problematisches Computerspielverhalten werden systematisch aufgegriffen. Ergänzend behandelt das Modul die Entwicklung von Kommunikations- und Medienkompetenz sowie die Rolle von Medien in besonderen Situationen – etwa im Rahmen klinisch-psychologischer Interventionen oder bei exzessiver Nutzung. Theoretisches Wissen wird praxisorientiert vertieft, unter anderem durch die Bearbeitung einer Fallstudie.
Vermittelte Kompetenzen
Nach Abschluss des Moduls sind Sie in der Lage, die terminologischen und theoretischen Grundlagen der Medienpsychologie sicher einzuordnen und kritisch zu reflektieren. Sie wenden psychologische Theorien und Analyseverfahren gezielt auf Kommunikationsprozesse an und erkennen Wirkungszusammenhänge im digitalen Medienumfeld. Darüber hinaus entwickeln Sie Kompetenzen zur eigenständigen Bearbeitung praxisnaher Aufgaben – auch vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Mediensystem. Die Fähigkeit, methodisch-systematisch vorzugehen, fördert ein professionelles Verständnis medienpsychologischer Zusammenhänge. Zugleich stärken Sie Ihre Selbstreflexionsfähigkeit und Kommunikationskompetenz, insbesondere im Kontext der Zusammenarbeit in Expertenteams. Kommunikationsprobleme im Teamumfeld lassen sich lösungsorientiert adressieren. Sie begründen Entscheidungen zur Gestaltung medialer Kommunikation fundiert und reflektiert. Das Modul schafft somit die Basis für ein wissenschaftlich fundiertes und zugleich praxisnahes Arbeiten im Schnittfeld von Medien, Psychologie und Gesellschaft.
Inhalte des Moduls
Im Modul „Journalismus und Publizistik“ erhalten Sie eine fundierte Einführung in die theoretischen Grundlagen und praktischen Arbeitsweisen des Journalismus. Zentrale Inhalte sind die Geschichte des Journalismus, die Theorie der Massenmedien sowie die Rolle journalistischer Medien als gesellschaftliche Multiplikatoren. Sie setzen sich mit unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen auseinander – von klassischen Textgattungen in Zeitung und Zeitschrift bis hin zu Formaten in Radio, Fernsehen und digitalen Medien. Ein besonderer Fokus liegt auf redaktionellen Abläufen, der Funktionsweise von Redaktionen und der Arbeit in spezifischen Ressorts. Auch das crossmediale Publizieren wird behandelt und praxisnah eingeordnet. Ziel ist es, den gesamten journalistischen Produktionsprozess – von der Themenauswahl über die Recherche bis zur mediengerechten Aufbereitung – nachvollziehbar und anwendungsorientiert zu gestalten. Die abschließende Online-Präsentation bietet Raum, das erworbene Wissen praxisnah umzusetzen und zu reflektieren.
Vermittelte Kompetenzen
Sie entwickeln ein tiefgehendes Verständnis für die journalistischen Grundformen, Theorien und Modelle und setzen diese gezielt in unterschiedlichen Medienkontexten ein. Durch die praxisnahe Beschäftigung mit journalistischen Formaten erwerben Sie die Fähigkeit, Texte, Themen und Inhalte zielgerichtet zu planen, umzusetzen und redaktionell aufzubereiten. Im Rahmen des Moduls trainieren Sie methodisches Arbeiten im redaktionellen Umfeld und stärken Ihre Urteilskraft im Hinblick auf mediale Wirkungszusammenhänge. Sie lernen, eigene journalistische Themen zu entwickeln und mediengerecht aufzubereiten – inklusive Text-, Bild- und Themenplanung. Auch die Schnittstelle zwischen Journalismus und Public Relations wird reflektiert, um professionelle Handlungsweisen in einem dynamischen Medienumfeld zu entwickeln. Darüber hinaus stärken Sie Ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, etwa bei der Lösung fachbezogener Probleme oder der verantwortungsvollen Einbindung in redaktionelle Arbeitsprozesse. Das Modul unterstützt Sie dabei, ein reflektiertes berufliches Selbstverständnis im Bereich Journalismus zu entwickeln.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Medienrhetorik und Textgestaltung“ bietet eine praxisorientierte Einführung in die journalistische Textproduktion und professionelle Kommunikationsgestaltung. Im Zentrum steht die Vermittlung von Qualitätsmerkmalen und Strukturprinzipien für mediengerechtes Schreiben in unterschiedlichen Formaten – von Print über Web bis hin zu Hörfunk und Fernsehen. Sie beschäftigen sich mit zentralen journalistischen Darstellungsformen wie Bericht und Reportage, lernen Grundsätze des Textaufbaus sowie stilistische Feinheiten kennen und üben sich in der zielgerichteten Informationsaufbereitung. Zudem werden Beiträge für multimediale Plattformen konzipiert und redaktionell umgesetzt. In begleitenden Praxisübungen, etwa im Rahmen einer Präsenzveranstaltung, trainieren Sie rhetorische Kompetenzen für den Auftritt vor Kamera und Mikrofon sowie für den Einsatz in Interviews und Pressekonferenzen. Konstruktives Feedback, Moderationsübungen und das Erstellen eigener journalistischer Textbeiträge sind integrale Bestandteile des Moduls.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben ein fundiertes Verständnis für die strategische Bedeutung von Medienrhetorik und journalistischer Textgestaltung im professionellen Kontext. Dabei schärfen Sie Ihre Fähigkeit, zwischen journalistischer und interessengeleiteter Kommunikation zu unterscheiden und unterschiedliche Darstellungsformen zielgerichtet einzusetzen. Neben der Analyse und Anwendung des journalistischen Schreibstils lernen Sie, medienrhetorische Prozesse gezielt zu gestalten – etwa durch ein sicheres Auftreten, den Einsatz nonverbaler Kommunikation oder den professionellen Umgang mit Rückfragen. Sie planen Arbeitsprozesse eigenständig, setzen Themenvorschläge strukturiert um und reflektieren das eigene Handeln mit Blick auf Qualität und Professionalität. Auch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit wird gefördert: Sie tauschen sich mit Fachpersonen über komplexe Aufgabenstellungen aus, entwickeln sachlich fundierte Lösungen und kommunizieren überzeugend in unterschiedlichen Medienkontexten. Das Modul bereitet Sie darauf vor, medienwirksam, verantwortungsvoll und sprachlich präzise in der Öffentlichkeit zu agieren.
Inhalte des Moduls
Das Modul „Medienwirkungsforschung“ vermittelt grundlegende Konzepte, Theorien und Methoden zur Analyse der Wirkung medialer Kommunikation aus einer psychologischen Perspektive. Sie setzen sich mit der Geschichte und den zentralen Phasen der Medienwirkungsforschung auseinander und erhalten Einblicke in relevante Forschungsansätze, die entlang psychologischer Grundkonzepte wie Motivation, Kognition, Emotion, Kommunikation und Verhalten strukturiert sind. Themen wie der Uses-and-Gratifications-Ansatz, Framing, Parasoziale Interaktion oder der Two-Step-Flow of Communication gehören ebenso zum Modul wie Analysen zu Medienwirkungen im Bereich von Gewalt oder prosozialem Verhalten. Ergänzt wird das theoretische Wissen durch praxisnahe Anleitungen zur Analyse von Medieninhalten für die strategische Kommunikation sowie zur Durchführung psychologischer Untersuchungen. Die Inhalte werden durch umfangreiches Selbststudium, digitale Materialien und eine Online-Präsenzveranstaltung erschlossen.
Vermittelte Kompetenzen
Sie erwerben ein tiefes Verständnis für die gesellschaftliche und organisationale Relevanz der Medienwirkungsforschung und lernen, zentrale Theorien und Modelle kritisch einzuordnen. Dadurch sind Sie in der Lage, kommunikationsstrategische Entscheidungen auf fundierter wissenschaftlicher Basis zu treffen. Praktisch können Sie Ergebnisse medienpsychologischer Studien interpretieren, in eigene medienbezogene Projekte integrieren und selbst empirische Untersuchungen entwickeln. Neben der methodischen Kompetenz stärken Sie Ihre Fähigkeit zur reflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen Medienarbeit und erkennen Potenziale sowie Grenzen medialer Einflussnahme. Darüber hinaus lernen Sie, Forschungsergebnisse zielgruppengerecht aufzubereiten und mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren – etwa im Bereich der strategischen Kommunikation oder der Medienpädagogik – fachlich fundierte Gespräche zu führen. Das Modul fördert so sowohl analytisch-methodisches Denken als auch professionelle Kommunikationsfähigkeit in einem sich dynamisch wandelnden Mediensystem.
Berufsperspektiven im Bereich Medien und Öffentlichkeit
Mit der Spezialisierung „Medien und Öffentlichkeit“ eröffnen sich Ihnen vielfältige berufliche Perspektiven an der Schnittstelle von Kommunikation, Gesellschaft und digitalen Medien. Durch die Kombination aus sozialwissenschaftlichem Fachwissen, medienpsychologischen Kenntnissen und praktischer Kommunikationskompetenz sind Sie bestens vorbereitet für Tätigkeiten in klassischen wie digitalen Medienberufen.
Mögliche Einsatzfelder finden sich etwa im Journalismus, wo Sie als Redakteur:in, Journalist:in oder Reporter:in arbeiten und komplexe Inhalte zielgruppengerecht aufbereiten. Ebenso qualifiziert Sie das Studium für Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit und im Content Management, beispielsweise als PR-Referent:in oder Social Media Manager:in, wo strategisches Kommunikationsdenken und Medienverständnis gefragt sind. Auch in der politischen Kommunikation, bei NGOs, Medienhäusern oder in der Unternehmenskommunikation eröffnen sich attraktive Karrierewege.
Darüber hinaus bereitet die Spezialisierung auf weiterführende Studiengänge oder Tätigkeiten im Bereich der Medienforschung, Meinungsanalyse oder Kommunikationsberatung vor. Der hohe Praxisbezug, kombiniert mit fundierter wissenschaftlicher Reflexion, macht Sie zu einer gefragten Fachkraft in einem dynamischen, mediengeprägten Arbeitsumfeld.